Johanna Walser, geboren am 3.4.1957 in Ulm, ist die zweitälteste der vier Töchter des Schriftstellers Martin Walser und wuchs in Friedrichshafen und Überlingen am Bodensee auf. Schon als junges Mädchen war sie, wie sie selbst sagt, eine Vielleserin und identifizierte sich dabei besonders mit Autoren und Autorinnen der Romantik und der klassischen Moderne wie z.B. Novalis, Robert Walser und Franz Kafka. Nach dem Abitur arbeitete sie für ein halbes Jahr in einer Gärtnerei und studierte anschließend in Köln Sport und Theologie. Nach fünf Semestern wechselte sie Studienort und Studienfächer und studierte von 1980 bis 1990 Germanistik, Geschichte und Religionsphilosophie in Berlin. 1982 debütierte sie mit einer Sammlung von Prosatexten, 1986 veröffentlichte sie ihre erste größere Erzählung. Ein Volontariat, das Walser 1992 bei ihrem eigenen Verlag, S.Fischer in Frankfurt/M., antrat, brach sie schon nach einem Monat ab. Seither veröffentlichte sie in größeren Intervallen Erzählungen und Prosastücke, in denen sie das Motiv der Selbstversenkung und Ichsuche, das schon Thema ihrer früheren Texte war, aufgreift und variiert. Parallel dazu schrieb sie Kommentare und Begleittexte zu Foto- und Bilderbüchern und übersetzte – beides teilweise gemeinsam mit Martin Walser – Theaterstücke und Kinderbücher aus dem Englischen und Französischen. Heute lebt Johanna Walser als ...